Städtisches Konzept bedroht Blau-Weiß Wiehre in seiner Existenz

Pressemitteilung des Vereins zur Sportachse Ost

Bei der Ausarbeitung des Konzepts zur Neuordnung der Sportflächen im Freiburger Osten hat die Stadtverwaltung die Situation des SV Blau-Weiß Wiehre außer Acht gelassen.

Ismael Hares, 1. Vorsitzender des SV Blau-Weiß Wiehre: „Die Einigung mag auf den ersten Blick viele Vorteile für den SC Freiburg (SCF), den PTSV Jahn und die Freie Turnerschaft (FT) mit sich bringen. Die Umsetzung der vorgestellten Pläne hätte allerdings dramatische Folgen für den Sport im Freiburger Süden.“

Mit einer überdimensionierten Anlage im Stich gelassen

Immer wieder musste der SV Blau-Weiß Wiehre für den Ausgleich verschiedener Interessen sorgen. So wurden bereits 1994/1995 die Erlöse für die Bebauung des alten Blau-Weiß-Geländes am Eichendorfweg u.a. für den Ausbau des Dreisamstadions und der Sportanlagen der Staudingerschule, des PTSV Jahn und der FT eingesetzt.

Als Blau-Weiß im Jahr 1996 in das Schönbergstadion einzog, reichte das Gelände für die Bedürfnisse des Vereins vollkommen aus. Einzig auf Druck der Stadt wurde die Anlage mehrfach erweitert: 1997 wurde eine Flutlichtanlage auf Platz IV installiert, um den Amateuren des SC Freiburg optimale Trainingsbedingungen zu bieten. Im Jahr 2000 war Blau-Weiß wieder zur Stelle, als die Stadt eine neue Heimat für den Freiburger Fußball-Club (FFC) suchte, damit der SCF die Freiburger Fußballschule im Möslestadion ansiedeln konnte. Dafür wurde im Schönbergstadion ein neuer Platz mit Flutlichtanlagen, Drainagen, Zäunen und weitere Infrastruktur angelegt. Zusätzlich wurde ein neuer Trakt mit Groß- und Schiedsrichterkabinen sowie Materialräumen gebaut. Diese Investitionen, die auf städtischen Druck getätigt wurden, werden den Verein noch lange Zeit belasten.

Auch seit der Aufnahme der Damenabteilung des SC Freiburg im Jahr 2008 hat der SV Blau-Weiß als ehrenamtlich geführter Amateurverein umfangreiche Investitionen vorgenommen, um bestmögliche Bedingungen bieten zu können. Hierzu gehört u.a. die Fertigstellung des neuen Kunstrasenplatzes im Jahr 2021.

Pachtzahlungen des SC Freiburg sind für SV Blau-Weiß von elementarer Bedeutung

Sollte die Damenabteilung des SCF – wie im städtischen Konzept vorgesehen – ohne Kompensation das Schönbergstadion verlassen, wäre der Verein in seiner Existenz bedroht.

Dies wäre ein herber Verlust für die Menschen im Quartier und das soziale Gefüge im Freiburger Süden. Ismael Hares: “Der SV Blau-Weiß ist ein bunter und inklusiver Verein, bei dem Menschen unabhängig von Ihrer Herkunft zusammenkommen. Dies dokumentieren Auszeichnungen für die Jugendarbeit und der hohe Anteil an Mitgliedern aus sozial benachteiligten Familien. Multikulturalität und Inklusion werden Tag für Tag bei Blau Weiß gelebt.“ So haben die Migrantenvereine FC Mezzepotamien und Portugiesen Freiburg sowie der Gehörlosensportverein Freiburg (GSV) ihre Heimat im Schönbergstadion gefunden. Auch hat der SV Blau-Weiß sein Gelände von Beginn an für die Geflüchteten der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) geöffnet.

Konzept zur Sportachse Ost gefährdet erfolgreiche Integrationsarbeit des Vereins

Ismael Hares erklärt: „Sollte es keine Einigung zwischen uns, dem SC Freiburg und der Stadtverwaltung geben, geht uns in naher Zukunft die Puste aus. Das hätte katastrophale Folgen für die Kinder- und Jugendarbeit und die Menschen in unserer Nachbarschaft. Auch unsere Platzpartner FC Mezzepotamien, FC Portugiesen und GSV Freiburg stünden vor einer ungewissen Zukunft, da sie auf die Flächen im Schönbergstadion angewiesen sind. Der SV Blau-Weiß Wiehre ist jederzeit für Verhandlungen offen, um gemeinsam eine zukunftsfähige Lösung für den Breitensport im Freiburger Süden zu finden.“

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